Als Ritterschaften bauen wir auf den alten Traditionen des mittelalterlichen Europas auf. Damit sind wir auch Hüter und Bewahrer des ritterlichen Gedankengutes in der Neuzeit. Unsere Gewandung und unsere Insignien tragen wir bei unseren Zusammenkünften als Teil unseres Kulturerbes und als Zeichen unserer Gesinnung. Wir halten damit das Wesen und die Tradition der Ritterschaften am Leben und wollen das Ritterliche im besten Sinn des Wortes auch ins profane Leben tragen.


Es ist uns aber bewusst, dass man Ritterlichkeit nicht nur an äußerlichen Formen und Ausprägungen festmachen kann. Man braucht den Kern von dem, was einen Ritter ausmacht. Es gilt also festzustellen, was von einem Menschen, welcher sich Ritter nennt, erwartet wird, denn wir prägen mit unserem persönlichen Verhalten die Gegenwart. Dazu dient dieser Codex.

Als besondere Rittertugenden gelten im mittelhochdeutschen Minnesang:


staete,

minne,

hoher muet,

mâze,

triuwe,

ére,

und milte,


was in etwa mit Aufrichtigkeit, Frauenverehrung, edle Gesinnung, Bescheidenheit, Verlässlichkeit, Würde und Grosszügigkeit übersetzt werden kann.


Diese sieben Tugenden seien besonders hervorgehoben und werden auf der folgenden Seite eingehender erläutert.


Es sind dies sehr hohe charakterliche Ansprüche an jeden Ritter. Wenn der Weg dahin auch ein beschwerlicher sein mag, wir wollen ihn beschreiten!